Donnerstag, 5. April 2012

Was gesagt werden muss, hat Günter Grass gesagt – weil es gesagt werden muss!

Was gesagt werden muss, hat Günter Grass gesagt – weil es gesagt werden muss!:
In dem Gedicht „Was gesagt werden muss“ greift Literaturnobelpreisträger Günter Grass Israel scharf an und sagt damit “Was gesagt werden muss!”

“ENDLICH sagt jemand, was schon lange gesagt werden muss! Wenn auch dabei wieder einmal die ‘Schuld der Deutschen’ zum Ausdruck kommt, bleibt die kritische Haltung gegen das zionistische System in Israel und dafür danke ich Günter Grass”, sagt Maria Lourdes!

 Das Gedicht von Günter Grass erreicht mehrere Millionen Leser. In drei Zeitungen, in drei Ländern, in drei Sprachen hat Günter Grass sein nun so heftig kritisiertes Gedicht „Was gesagt werden muss“ veröffentlicht, in dem er seine Sorge über einen möglichen Krieg zwischen Israel und Iran formuliert. 
Grass wird übel, wenn er an “das behauptete Recht auf den Erstschlag” Israels gegen die Islamische Republik denkt. Es ist die Angst vor einem atomaren Präventivschlag, der weltweit verheerende Auswirkungen haben könnte, und das obwohl noch nicht klar ist, ob und wann Teheran die Bombe hat. Vor allem die Rolle Deutschlands, käme es zu einem israelischen Angriff, ist ihm ein Dorn im Auge: Wenn “ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist”.
“Mit letzter Tinte” wendet er sich an den Staat Israel, dem er verbunden sei, und ringt sich zur Aussage durch: “Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.” Der Vorwurf fällt ihm spürbar schwer. Aber es sei ihm als Deutscher wichtiger – statt zu schweigen – die Bundesrepublik zu ermahnen, nicht der “Zulieferer eines Verbrechens” zu werden.
Hier erstmal das Gedicht und daran folgend ein Artikel von einparteibuch den Sie auf alle Fälle lesen sollten, sagt Maria Lourdes!
Warum schweige ich, verschweige zu lange,

was offensichtlich ist und in Planspielen

geübt wurde, an deren Ende als Überlebende

wir allenfalls Fußnoten sind.
Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,

der das von einem Maulhelden unterjochte

und zum organisierten Jubel gelenkte

iranische Volk auslöschen könnte,

weil in dessen Machtbereich der Bau

einer Atombombe vermutet wird.
Doch warum untersage ich mir,

jenes andere Land beim Namen zu nennen,

in dem seit Jahren – wenn auch geheimgehalten -

ein wachsend nukleares Potential verfügbar

aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung

zugänglich ist?
Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,

dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,

empfinde ich als belastende Lüge

und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,

sobald er mißachtet wird;

das Verdikt “Antisemitismus” ist geläufig.
Jetzt aber, weil aus meinem Land,

das von ureigenen Verbrechen,

die ohne Vergleich sind,

Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,

wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch

mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,

ein weiteres U-Boot nach Israel

geliefert werden soll, dessen Spezialität

darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe

dorthin lenken zu können, wo die Existenz

einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,

doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,

sage ich, was gesagt werden muß.
Warum aber schwieg ich bislang?

Weil ich meinte, meine Herkunft,

die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,

verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit

dem Land Israel, dem ich verbunden bin

und bleiben will, zuzumuten.
Warum sage ich jetzt erst,

gealtert und mit letzter Tinte:

Die Atommacht Israel gefährdet

den ohnehin brüchigen Weltfrieden?

Weil gesagt werden muß,

was schon morgen zu spät sein könnte;

auch weil wir – als Deutsche belastet genug -

Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,

das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld

durch keine der üblichen Ausreden

zu tilgen wäre.
Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,

weil ich der Heuchelei des Westens

überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,

es mögen sich viele vom Schweigen befreien,

den Verursacher der erkennbaren Gefahr

zum Verzicht auf Gewalt auffordern und

gleichfalls darauf bestehen,

daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle

des israelischen atomaren Potentials

und der iranischen Atomanlagen

durch eine internationale Instanz

von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.
Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,

mehr noch, allen Menschen, die in dieser

vom Wahn okkupierten Region

dicht bei dicht verfeindet leben

und letztlich auch uns zu helfen.

Zionisten versuchen sich mit persönlichen Angriffen und Lügen gegen Grass-Gedicht zu wehren 
Die Süddeutsche Zeitung hat heute das Gedicht “Was gesagt werden muss” des deutschen Literaturnobelpreisträgers Günter Grass veröffentlicht. Quelle: von einparteibuch
Was das Gedicht vor allem aufzeigt, ist die zionistische Medienmacht in Deutschland. Praktisch keine Zeitung und kein Medium sind zu finden, wo Günter Grass ob des israelkritischen Gedichtes nicht niedergemacht wird. Zionisten und Israel unterwürfig ergebende deutsche Politiker reagierten mit persönlichen Angriffen, harscher Kritik und schäumender Wut auf das Gedicht.
Stimmen wie die des Linken Politikers Wolfgang Gehrke, der erklärte, Günter Grass hat Recht, waren die absolute Ausnahme. Die Junge Welt fassste die vorherrschenden Reaktionen am Abend wie folgt zusammen:
Der Publizist Henryk M. Broder beschimpfte den Schriftsteller im Springer-Blatt Die Welt als »Prototyp des gebildeten Antisemiten«. Von einem »unverantwortlichen« und »aggressiven Pamphlet der Agitation« sprach Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der offizielle Vertreter Israels in der BRD, Emmanuel Nahshon, schrieb auf der Homepage der Botschaft, es gehöre zur europäischen Tradition, »die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen. Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will.« Spiegel online schlagzeilte dazu Fatwa-gleich: »Israel verdammt Grass-Gedicht« und mokierte sich über den »lyrischen Erstschlag«. Die FR sorgte sich um den »Blechtrommler«. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe äußerte, er sei »über die Tonlage, über die Ausrichtung dieses Gedichtes entsetzt«. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles meinte, angesichts der Lage im Nahen Osten empfinde sie das Gedicht als »irritierend und unangemessen«.
Bedeutender als die massenmedial vorgetragenen wutschnaubenden persönlichen Angriffe, die Günter Grass antisemitische Motive - Henryk M. Broder voran - oder gar Rachegelüste - Frank Schirrmacher voran – unterstellten, sind jedoch die dazu verbreiteten schamlosen Lügen. Der israelische Historiker Tom Segev behauptete über das staatliche Deutschlandradio dazu allen Ernstes: “Also, ich glaube, dass es in Deutschland auch zu Israel eine freie Diskussion gibt. Niemand muss befürchten, Antisemit genannt zu werden oder irgendetwas.”
Basierend auf der Lüge, niemand müsse in Deutschland befürchten, als Antisemit beschimpft zu werden, wenn er die verbrecherische Politik des zionistischen Regimes kritisiert, wird Günter Grass dann sinngemäß vorgeworfen – Klaus Hillenbrand in der taz und Patrick Gensing voran – , Günter Grass sei wohl doch ein Antisemit, weil er die Befürchtung als Antisemit beschimpft zu werden in seinem Gedicht geäußert habe und eben dadurch, dass er diese unbegründete Befürchtung äußere, antisemitische Ressentiments schüre.
Das wichtige Thema eines möglichen israelischen Angriffskriegs gegen den Iran und die deutsche Waffenhilfe dazu, gerät durch die Debatte um die unbegründeten Antisemitismus-Vorwürfe und die “meinungspolizeilichen Maßnahmen” (Thomas Nehls) der Zionisten leider in den Hintergrund. So kommt es, dass Israel-Freund Clemens Wergin in der zionistischen Welt unter dem Titel “Günter Grass’ seltsames Verhältnis zu den Fakten” haarsträubende Lügen dazu als vorgeblicher Faktencheck verbreiten kann, ohne dass ihm deutlich widersprochen wird.
Clemens Wergin behauptet da: “Nie hat aber ein israelischer Politik dem Iran mit einem verheerenden Erstschlag gedroht.”
Das ist nicht mal die halbe Wahrheit. Israel hat beispielsweise, wie die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti am 16. Februar 2012 berichtete, in Person der israelischen Botschafterin in Moskau, Dorit Golender, offiziell erklärt, Israel werde “alle Mittel” beziehungsweise “alle Wege” dazu einsetzen, um das iranische Nuklearprogramm zu stoppen. “Alle Mittel” bedeutet in der Diplomatensprache, dass auch kriegerische Mittel, und zwar alle kriegerischen Mittel in die Drohung einbezogen sind. Die Aussage von Dorit Golender ist also sehr wohl so zu verstehen, dass sie gedroht hat, gegen den Iran einen nuklearen Angriffskrieg zu führen.
Dies gilt umso mehr als dass Israel, wie Clemens Wergin im Faktum richtig anführt, keine Nuklerawaffendoktrin hat. Was Clemens Wergin falsch zur fehlenden israelischen Nuklerawaffendoktrin darlegt, ist jedoch die daraus gezogene Schlussfolgerung, “dass die furchtbarsten Waffen in israelischen Depots defensiver Natur sind und der Abschreckung dienen, also allenfalls als Zweitschlagswaffe zum Einsatz kommen würden nach einem Angriff mit Massenvernichtungswaffen auf Israel.” Das ist falsch, denn Israel hat eben im Gegensatz zu allen anderen mit Nuklearwaffen gerüsteten Staaten gerade keine Nuklerawaffendoktrin, die den Gebrauch von Nuklearwaffen in irgendeiner Weise beschränkt. Dorit Golender ist aber natürlich keine israelische Politikerin, sondern sie ist mehr: sie spricht als Botschafterin im Namen Israels.
Dorit Golender ist keine Ausnahme. Zahlreiche weitere hohe Vertreter Israels haben dem Iran in den letzten Monaten öffentlich mit einem Angriffskrieg mit allen Mitteln gedroht. Der Chef des zionistischen Regimes, Shimon Peres, hat, wie die “Times of Israel” am 23. Februar 2012 berichtete, zum Thema eines möglichen Angriffskrieges gegen den Iran gesagt: “Wenn wir sagen, alle Optionen sind auf dem Tisch, dann meinen wir das auch so.” Das war eine deutliche Drohung Israels, ausgsprochen durch seinen höcsten Repräsentanten, einen nuklearen Angriffskrieg gegen den Iran in Erwägung zu ziehen.
Clemens Wergin behauptet in der zionistischen Welt weiter: “Grass erliegt dem Anfängerirrtum, ein Angriff Israels gegen iranische Atomanlagen müsste seinerseits mit atomaren Waffen geführt werden. Das ist natürlich Humbug und soweit man weiß nie überhaupt in Erwägung gezogen worden.”
Das ist falsch, auch wenn diese Annahme selbst in israelkritischen Kreisen weit verbreitet ist. Für die Annahme, Israel erwäge einen Atomwaffenangriff auf den Iran, spricht gerade die militärische Situation. Experten sind sich ziemlich einig, dass Israel nicht über die Fähigkeit verfügt, um mit konventionellen Waffen das Kriegsziel “Zerstörung des iranischen Nuklearprogramms” zu erreichen. In Israel sieht man das offensichtlich auch so, dass Israel für einen Angriffskrieg gegen Iran mehr Militärmaterial haben müsste, denn sonst würde das zionistische Regime die US-Regierung nicht um Bunker-Buster-Bomben und Tankflugzeuge bitten. Selbst wenn Israel diese Waffen aus den USA bekommen sollte, sehen die Chancen sehr schlecht aus für Israel, das Kriegsziel “Zerstörung des iranaischen Nuklearprogrammes” zu erreichen. Selbst die Supermacht USA würden mit all ihrer massiven Militärhardware zum Erreichen dieses Kriegszieles mit einer Kriegsdauer von mehreren Monaten rechnen, und auch, wenn die USA den Iran gemeinsam mit Israel angreifen würden, wäre es völlig unklar, wie lange so ein Krieg wirklich dauern würde und ob die USA einen solchen Krieg gegen den Iran letztlich gewinnen oder verlieren würden. Genau diese Unsicherheit ist der Grund dafür, dass die USA den Iran bisher nicht angegriffen haben. Die israelische Armee ist deutlich kleiner und schwächer als die US-Armee. Einen Out-of-Area-Einsatz mit mehreren Hunderttausend Soldaten zu führen, ist für Israel schon größenmäßig schlicht unmöglich. Das einzige, wozu Israel in Bezug auf den Iran stark genug ist, sind Terror-Angriffe.
Das einzige Mittel, was Israel hat, das tatsächlich eine passable realistische Chance auf die Zerstörung des iranischen Nuklearprogrammes verspricht, sind Nuklearwaffen. Und genau damit droht Israel. Das ist der grund dafür, dass Vertreter Israels wie Dorit Golender und Shimon Peres zur Vernichtung des iranischen Nuklearprogrammes ausdrücklich mit dem Einsatz “aller Mittel” drohen, und dabei auch einen atomaren Angriffskrieg auf den Iran nicht ausschließen.
Dass Clemens Wergin mit seiner Behauptung, Israel gedenke Nuklearwaffen nur einzusetzen, nachdem Israel mit Massenvernichtungswaffen angegriffen wurde, falsch ist, liegt nicht nur in der israelischen Doktrin der “Präventivverteidigung” begründet, sondern lässt sich auch in der Geschichte sehen. Als Israel 1973 in einem konventionellen Krieg Gefahr lief, die 1967 von Israel durch Angriffskrieg eroberten Territorien wieder zu verlieren, hatte Israel seine Atomwaffen Berichten zufolge bereits für den Einsatz aus den Bunkern holen lassen. Die kamen dann glücklicherweise doch nicht zum Einsatz, weil Israel dank US-Waffenhilfen überraschend doch noch konventionell die Oberhand gewann und vor dem Einsatz ein Waffenstillstand vermittelt werden konnte, aber es zeigt, dass Israel keineswegs einer auf Massenvernichtungswaffen bezogenen Zweitschlagsdoktrin folgt.
Günter Grass liegt völlig richtig damit, wenn er andeutet, Israel drohe dem Iran nicht nur mit einem Angriffskrieg, wobei übrigens die Drohung selbst schon ein Bruch des Völkerrechts ist und die Ausführung der Drohung ein Verbrechen gegen den Weltfrieden, da das Führen von Angriffskrieg vom Völkerrecht grundsätzlich als Angriff auf den Frieden in der Welt verstanden wird, sondern obendrein mit dem Führen eines nuklearen Angriffskrieges droht.
Und Deutschland liefert mit besonders leisen U-Booten ein Trägermittel, das extra für israelische Atomwaffen vorbereitet ist. Sollte Israel diese Waffen für einen atomaren Angriffskrieg gegen Iran einsetzen, dann ist Deutschlland an dem Massenmord mitschuldig.
Ja, Günter Grass hat recht, darüber sollte dringend mal gesprochen werden, und zudem ist zu hoffen, es mögen sich viele in Deutschland vom Schweigen befreien, genauso mutig wie Mordechai Vanunu es in Israel tat.

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